Wir sind Hier. Unter diesem Titel veranstaltete das Literaturhaus Frankfurt ein Literaturfestival für kultu-relle Diversität – ein Jahr nach dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau. Als Gedenken wie auch als Antwort auf die Tat entstand in diesem Rahmen ein intensiver Austausch über aktuelle Diskurse um rassistische Strukturen, aber auch eine Bestandsaufnahme: welche Rolle nehmen dabei Journalismus und Literatur ein, was hat sich im letzten Jahr getan?
Corona prohibiti
Dreiundzwanzig Veranstaltungen waren als Teil des Literaturfestivals globale° dieses Jahr geplant gewesen. An einem im Nachhinein fast symbolischen Abend - am letzten Tag bevor die Ministerpräsidenten in Berlin für den November neue Regelungen zur Pandemie-Bekämpfung verabschiedeten - wurde im Rathaussaal in Bremen das Festival offiziell eröffnet. Zwölf Reihen an Stühlen wurden im Saal aufgestellt, mit jeweils vier in großem Abstand positionierten Sitzgelegenheiten. Zwei Literat*innen waren für das Gespräch eingeladen worden, zwei Redner richteten Begrüßungsworte an das Publikum. Neun mal fiel der Name des Festivals und sechs mal wurde der Deutsche Buchpreis erwähnt. Ein Wort jedoch wurde um jeden Preis vermieden: Corona.
Wir haben alle Vorurteile, auch wenn wir das gar nicht wollen
Lesung zu Kirsten Boies "Schwarze Lügen"
- von Silvia Rosenlund
Die etwas anderen Berlin-Romane.
Nellja Veremej's Lesung zu "Berlin liegt im Osten" und Deniz Utlu's Lesung zu "Die Ungehaltenen"
- von Kristin Krause
Vom Biertrinken, Rock’n’Roll und der Weltgeschichte.
Die Lesung von Jaroslav Rudiš' "Vom Ende des Punks in Helsinki"
- von Kristin Krause
Tag 3: Kurzinterview mit Jaroslav Rudiš
Kurzinterview mit Autor Jaroslav Rudiš
Tag 2: Kurzinterview mit Saša Stanišić
Kurzinterview mit Saša Stanišić
„Ich habe nie erfahren, warum meine Eltern mich so genannt haben.“
Zur zweisprachigen Lesung von Amin Maaloufs "Die Verunsicherten"
- von Kristin Krause
Tief unter der Erde, um uns herum nur Tote. Lebende finden uns nicht.
Die Lange Nacht im Bremer Theater mit der Kafka Band
- von Kristin Krause
Tag 2: Kafka Band im Theater Bremen
Die Kafka Band im Theater Bremen - Kafka lebt noch immer!
„Ein Text muss krachen“
Sasa Stanišićs Lesung zu "Vor dem Fest"
- von Silvia Rosenlund
Arnon Grünberg: Der Mann, der nie krank war
"Ein Roman, der sich sowohl um Kopf, Herz und Bauch klammert - so fest, dass er noch lange nach dem Lesen nicht loslässt."
Eine Rezension von Laura Höfler