Im AMS!-Theater fand am Freitagabend im Rahmen der globale° eine Veranstaltung zu Poesie und Performance in deutscher Gebärdensprache mit dem Performer Dawei Ni statt. Der Abend lässt sich nicht so leicht in Worte fassen. Es folgt ein Versuch.
Von Lara Bechtold
RUHE
Und trotzdem ein
Reger Austausch.
Gebärden und Stimmen
Vermischen sich.
Klatschen?
Gleichzeitig laut und laut l o s.
Die Hände auf Kopfhöhe halten und dann mit ihnen wackeln.
Doch wie lassen sich Gebärden in Worten ausdrücken und wie Worte in Gebärden?
Gehörlose und hörende Menschen kommen zusammen und genießen Poesie.
Gebärdenpoesie
von Dawei Ni
Der Raum ist voll, die Sicht oft schlecht.
Die Deutlichkeit des Problems offenbart sich erst, wenn das SEHEN eine ganz neue Bedeutung bekommt.
Die Übersetzung von Gedichten. Von Worten in Gebärden. Und von Gebärden in Worte.
Was entsteht?
Eine neue Form
R ä u m l i c h k e i t
Bildliche Fülle Ausdruck in Gestik und Mimik
Eine Horizonterweiterung
Eine Bereicherung
Die Vision?
Die Förderung von etwas, das laut Dawei Ni in jedem Menschen steckt. Gebärdenpoesie als Erweiterung des Gebärdenraumes.
Eine Brücke
Zwischen Hörenden und Gehörlosen. Mithilfe der Poesie.
Diese Vision ist durch den Abend im AMS! –Theater ein bisschen greifbarer geworden.*
(*Die Form dieses Beitrages entstand in Anlehnung an die Übersetzungsarbeit der Literaturinitiative Handverlesen.)