In Fatma Aydemirs zweitem Roman „Dschinns“ zeichnet diese das Bild einer Familie, die sich selbst auf den ersten Blick für stark hält. Dahinter lauern aber die Dschinns, die jeden einzelnen begleiten wie Dämonen. Die Figuren führen ein Leben zwischen Kulturen, Sprachen und Welten. Damit ist der Roman mehr als ein reines Familienporträt.
Kategorie: Buchbesprechungen
// Hier besteht der Raum für Studierende und Alumni zu aktuellen Literaturthemen zu schreiben, die sie bewegen und interessieren. Doch nicht nur klassische Buchrezensionen haben hier Platz, sondern auch alles rund um Literatur, Film und andere Medien. //
Keine Filter
Null nimmt keine Rücksicht. Es erzählt nicht. Das Buch passiert einfach und wer es aufschlägt, darf zuschauen.
Vergangenheit bewegt (Gegenwart)
Andreas Schäfers neuestes Werk „Die Schuhe meines Vaters“ ist vielleicht auch sein persönlichstes. Die Autobiographie geht den Erinnerungen an den Vater im Angesicht dessen Todes nach.
Buntesrepublik Deutschland
Florence Brokowski-Shekete, die erste schwarze Schulleiterin in der Geschichte Deutschlands, erweitert den Umfang ihres ersten Buches und liefert uns pointierte Beobachtungen zu Alltagsrassismus gegen schwarze Deutsche in Interviewform.
Neukölln, Sonnenallee, 1988.
Behzad Karim Khanis Debüt „Hund Wolf Schakal“ erzählt die Lebensgeschichte von Saam. Zwischen Straßenclans, Waffen und Gewalt legt der Roman den Blick auf innere und äußere Kämpfe frei.
Wenn Systemsprenger erwachsen werden
In Helene Bukowskis zweitem Roman „Die Kriegerin“ geht es um den Ausbruch aus dem Alltag und die Konfrontation mit den Geistern der Vergangenheit. Ein Roman, der an Nora Fingscheidts erfolgreichen Film „Systemsprenger“ erinnert, findet unser Rezensent.
Kaum O.S.T. in Knieper West
Hendrik Bolz schreibt in Nullerjahre über sein von Gewalt und Drogenkonsum geprägtes Aufwachsen in einem Stralsunder Plattenbauviertel. Ein schonungsloses autobiografisches Panorama über ein Milieu im Spannungsfeld zwischen Onkelz und Bushido, Skinhead-Look und Hip-Hop-Style, rechten Sprüchen und apolitischer Schweigsamkeit.
Gemeinsam allein?
“Alles wird zu viel, nur wir, wir werden immer weniger.” Das ‘zu viel’, das ist der Druck, dazuzugehören. Das ist, vor seiner Vergangenheit davon zu laufen und sich zu fragen, wo man eigentlich ankommen will. Das ist die Suche nach dem, was authentisch, was die eigene Wahrheit ist.
Ein fantastisches Wimmelbild
Der Einband in Pergamentoptik, die goldenen Details und der Titel von Erik Fosnes Hansens neuem Roman Der rosa Hahn versprechen eine märchenhafte Welt. Und obwohl die Geschichte dem anfangs gerecht zu werden scheint, entsteht während der Lektüre der Eindruck, dass ein Wimmelbild als Cover passender gewesen wäre.
6 Zimmer, Küche, Staat
„Tausend Werst oder Meilen oder Kilometer östlich von Moskau ragt das Skelett einer Radarstation in den Nachthimmel, schwach beleuchtet von den Lampen der Glühbirnenfabrik, die immer brannten.“ Mit diesem Satz beginnt Katerina Poladjan die ersten Lichtstrahlen auf ihren Roman Zukunftsmusik zu werfen.
Willkommen im Matriarchat
Was passiert, wenn sich unsere bisherige Weltordnung umkehrt? Lebt es sich in einer matriarchalen Welt besser als in einer patriarchalen? Diesen Fragen und mehr geht Noemi Alderman in ihrem Roman Die Gabe nach.
Was in diesem Land anders werden muss
„Wenn Menschen mich fragen, weshalb ich so offenherzig bin, dann ist meine Antwort: Weil ich so bin. Weil ich versuche, Menschen begreiflich zu machen, was mich bewegt und weshalb ich Politik mache.“