
Im Roman Dracula von Bram Stoker wird die Geschichte in Form von Tagebucheinträgen, Briefen, Zeitungsartikeln und Berichten erzählt. Johnathan Harker begegnet dem Grafen als erster und beschreibt ihn in seinen Tagebucheinträgen. Seine Verlobte Mina Murray steuert ebenfalls eigene Texte bei, die sie auf ihrer Schreibmaschine schreibt. Der Blick auf Dracula erfolgt damit nur durch die „Feder“ der erzählenden Figuren. Und Dracula selbst? Er schreibt und beschreibt nicht, sein Blickwinkel wird nicht eingenommen. Und trotzdem erfahren wir etwas über seinen Blick: dass er sich nicht im Spiegel sehen kann.
Was bedeutet es, einen Blick zu haben – auf andere, aber auch auf sich selbst? Was passiert, wenn wir durch andere sehen? Welche Bedeutung haben Spiegel im physischen und übertragenen Sinn, um sich selbst zu sehen? Eine kreative Umsetzung dieser Fragen in einem kurzen Film (mit Ton!).