Null nimmt keine Rücksicht. Es erzählt nicht. Das Buch passiert einfach und wer es aufschlägt, darf zuschauen.
Autor: blogsatz
Seminar: globale° Literaturfestival
Begleitend zum jährlichen Ereignis des globale°-Festivals in Bremen, findet ein Seminar statt, in dem eine Gruppe von Studierenden zusammenkommt und sich in der unabhängigen Festival-Berichterstattung widmet. Mit Rezensionen und Leseeindrücken aus dem jeweiligen Programm, aktuellen Berichten und Gesprächen aus dem Festivalkontext verwandelt sich blogsatz in dieser Zeit zu einer Plattform des Festivals.
Vergangenheit bewegt (Gegenwart)
Andreas Schäfers neuestes Werk „Die Schuhe meines Vaters“ ist vielleicht auch sein persönlichstes. Die Autobiographie geht den Erinnerungen an den Vater im Angesicht dessen Todes nach.
„Because All Black Lives Matter“ – Introduction to an event with Rozena Maart and Natasha A. Kelly
Am 02.11.2022 fand im Rahmen des globale° Literaturfestivals eine Veranstaltung mit der Wissenschaftlerin Rozena Maart und der Autorin Natasha A. Kelly statt. Maimuna Sallah wandte sich zu Beginn der Veranstaltung in einleitenden Worten an das Publikum, ihre Rede ist an dieser Stelle veröffentlicht.
Buntesrepublik Deutschland
Florence Brokowski-Shekete, die erste schwarze Schulleiterin in der Geschichte Deutschlands, erweitert den Umfang ihres ersten Buches und liefert uns pointierte Beobachtungen zu Alltagsrassismus gegen schwarze Deutsche in Interviewform.
Neukölln, Sonnenallee, 1988.
Behzad Karim Khanis Debüt „Hund Wolf Schakal“ erzählt die Lebensgeschichte von Saam. Zwischen Straßenclans, Waffen und Gewalt legt der Roman den Blick auf innere und äußere Kämpfe frei.
Wenn Systemsprenger erwachsen werden
In Helene Bukowskis zweitem Roman „Die Kriegerin“ geht es um den Ausbruch aus dem Alltag und die Konfrontation mit den Geistern der Vergangenheit. Ein Roman, der an Nora Fingscheidts erfolgreichen Film „Systemsprenger“ erinnert, findet unser Rezensent.
Kaum O.S.T. in Knieper West
Hendrik Bolz schreibt in Nullerjahre über sein von Gewalt und Drogenkonsum geprägtes Aufwachsen in einem Stralsunder Plattenbauviertel. Ein schonungsloses autobiografisches Panorama über ein Milieu im Spannungsfeld zwischen Onkelz und Bushido, Skinhead-Look und Hip-Hop-Style, rechten Sprüchen und apolitischer Schweigsamkeit.
Gemeinsam allein?
“Alles wird zu viel, nur wir, wir werden immer weniger.” Das ‘zu viel’, das ist der Druck, dazuzugehören. Das ist, vor seiner Vergangenheit davon zu laufen und sich zu fragen, wo man eigentlich ankommen will. Das ist die Suche nach dem, was authentisch, was die eigene Wahrheit ist.
Ein fantastisches Wimmelbild
Der Einband in Pergamentoptik, die goldenen Details und der Titel von Erik Fosnes Hansens neuem Roman Der rosa Hahn versprechen eine märchenhafte Welt. Und obwohl die Geschichte dem anfangs gerecht zu werden scheint, entsteht während der Lektüre der Eindruck, dass ein Wimmelbild als Cover passender gewesen wäre.
6 Zimmer, Küche, Staat
„Tausend Werst oder Meilen oder Kilometer östlich von Moskau ragt das Skelett einer Radarstation in den Nachthimmel, schwach beleuchtet von den Lampen der Glühbirnenfabrik, die immer brannten.“ Mit diesem Satz beginnt Katerina Poladjan die ersten Lichtstrahlen auf ihren Roman Zukunftsmusik zu werfen.
Daniel Schmidt
Pfälzer im Norden. Liest. Sieht. Schreibt. Nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. globale° Mitarbeiter in disguise.
Hat einen B.A. in Germanistik und Religionswissenschaft. Kaufen kann er sich davon (noch) nichts. Mag komplexe Sachverhalte. Und kurze, präzise Formulierungen – offensichtlich.