Eine Autorin, die kritisch auf die Literaturbranche und sich selbst blickt und Literaturwissenschaftsstudierende treffen aufeinander. Ein fruchtbarer Boden für Diskussionen.
Schlagwort: Bericht
Eine Autorin, die weiß, was sie will
In der dritten digitalen „Ersatzlesung“ der LiteraTour Nord spricht Anna Katharina Hahn nicht nur über ihren Roman Aus und davon, sondern auch ganz offen über ihre aktuelle Situation, ihren Schreibprozess und darüber, was ihr wichtig ist.
Zurückhaltung ist die neue Haltung
Einen Roman über die Liebe schreiben – das muss schon gut sein, um nicht abgedroschen zu wirken. Mit seinem sehr zeitgeistigen Buch Allegro Pastell hat Leif Randt das gewagt und gemeistert. Bei der Ersatzveranstaltung zur LiteraTour Nord erzählte er von seinem Buch, Unterstellungen der Kritik und der Schwierigkeit, Generationsdiagnosen abzugeben.
Poesie par excellence
Eine Autorin, die so poetisch ist, dass sie fast selbst wie eine romantisierte Romanfigur wirkt und die Distanz des digitalen Meetings – passt das zusammen? Im Falle der Iris Wolff schon, wie die Ersatzlesung für die ausgefallende Veranstaltung bei der LiteraTour Nord gezeigt hat. Über sinnliche Sprache und zerbrechliche Eindrücke in einem überraschend persönlichen virtuellen Raum.
Corona prohibiti
Dreiundzwanzig Veranstaltungen waren als Teil des Literaturfestivals globale° dieses Jahr geplant gewesen. An einem im Nachhinein fast symbolischen Abend – am letzten Tag bevor die Ministerpräsidenten in Berlin für den November neue Regelungen zur Pandemie-Bekämpfung verabschiedeten – wurde im Rathaussaal in Bremen das Festival offiziell eröffnet. Zwölf Reihen an Stühlen wurden im Saal aufgestellt, mit jeweils vier in großem Abstand positionierten Sitzgelegenheiten. Zwei Literat*innen waren für das Gespräch eingeladen worden, zwei Redner richteten Begrüßungsworte an das Publikum. Neun mal fiel der Name des Festivals und sechs mal wurde der Deutsche Buchpreis erwähnt. Ein Wort jedoch wurde um jeden Preis vermieden: Corona.
Humor durch Normalität?
Superbusen! Super Titel? Autorin Paula Irschmler ist sich sicher: Viele haben in der Buchhandlung lieber nicht nach diesem Buch gefragt. Und doch ist ihr Roman ein großer Erfolg. Bei der OUT LOUD Lesungsreihe im Kulturzentrum Lagerhaus las sie aus Superbusen und brachte das Publikum mit ihrer nüchternen Vortragsweise häufig zum Lachen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Katharina Guleikoff, die passend zum Buch Pfeffi mitbrachte. Leider wurde der nur auf der Bühne ausgeschenkt.
Eine Nacht rund um die Bremer Literatur
Schon zum 3. Mal fand nun die Bremer Literaturnacht Bremen liest! in Bremen statt. Vom Wellenschlag Text- und Verlagskontor gemeinsam mit dem Bremer Literaturkontor ins Leben gerufen, haben Literaturliebhaber*innen die Chance, die verschiedenen und vielfältigen Buchhandlungen Bremens kennenzulernen. Aber nicht nur das: Auch Verlage und Verleger*innen öffnen ihre Türen und Schriftsteller und Schriftstellerinnen präsentieren ihre literarischen Werke in halbstündigen Lesungen. Grund genug genauer von einem Abend zu berichten, in meinem Fall von den Lesungen beim Kukoon im Park.
Archäologie und Literatur in perfekter Symbiose
Ein großer weiß-gestrichener Raum mit grauem Boden und weißen Säulen. Zwischen den Säulen Stellwände mit schwarzen Buchstaben auf weißem Grund und davor ein rätselhaftes Objekt in einem Glaskasten. Mehr braucht es nicht, denn dieser Minimalismus wirkt wie eine Bühne für den „Raum für Vermutungen“, der um diese Objekte herum entsteht.
Preaching to the choir?
Die erste Lesung seit Beginn der Pandemie. Nicht nur für mich, sondern auch für OUT LOUD im Kulturzentrum Lagerhaus, der weiblichen Lesungsreihe vom Literaturkontor Bremen, mit Unterstützung des Literaturhauses Bremen. Geballte Literaturpower. Im Publikum geballte Frauenpower, denn es sitzen fast ausschließlich Frauen im Publikum. Ist Feminismus nur etwas für Frauen? Dies war eine der Fragen, die das Publikum an die Autorin Julia Korbik stellte, die an diesem Abend aus ihrem Buch Stand Up – Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene las.
Die Kraft der Sprache nutzen
Im Kultursaal der Arbeitnehmerkammer haben sich an diesem Abend alle nur seinetwegen versammelt: Tomer Gardi. Der israelische Autor ist nach Bremen gekommen, um sein neues Buch Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück vorzustellen. Der Schriftsteller scheint sich auf der gemütlich eingerichteten Bühne in Wohnzimmer-Optik sichtlich wohl zu fühlen.
Leben, Grenzen überschreiten und Gedichte
Grenzüberschreitend ist, auf einer Zeitachse in die Vergangenheit zurückzuschauen. Grenzüberschreitend ist es auch, wenn man einen kulturellen Transfer leistet. Beides vereint Lisel Mueller in ihren Gedichten. 1939 ist sie mit ihrer Familie aus Nazi-Deutschland in die USA geflohen, mit gerade mal 15 Jahren. 1953 beginnt Lisel Mueller durch den frühen Tod ihrer Mutter Gedichte zu schreiben.
Der Ticker zur Power Point Performance
von JL 16:00 Der Berichterstatter findet den Saal nicht und verspätet sich. 16:05 Ankunft. Man hört Kinder singen. Die Sprache … Mehr